Dienstag, 30. November 2010

Jetzt erst recht!

Der Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV) tritt nun trotz aller im gleichen Maße heftigen wie begründeten Kritik in Kraft. Und schon ziehen sich die ersten Blogs zurück. Wenn ich deren Begründung richtig verstehe, geschieht dies aus Protest gegen die Regelungen des JMStV.

Ich frage mich unterdessen, ob dieser Schuss nicht nach hinten losgeht? Die Freiheit des Internets, die durch dieses, nun sagen wir: unglückliche Gesetz deutliche Beschränkungen erfährt, lebt nicht zuletzt in der Vielzahl der Blogs. In diesen findet einerseits Meinungsfreiheit durch Vielfalt statt, andererseits erhalten hier auch Stimmen Plattform und Publikum, die nicht primär das wiedergeben, was einflussreiche und mächtige Organisationen jedweder Couleur veröffentlicht sehen wollen.

Diese Möglichkeit aus Protest gegen Beschränkungsversuche aufzugeben, ähnelt letztlich vorauseilendem Gehorsam. Denn je mehr Blogger sich diesem Beispiel anschließen, umso erfolgreicher wird der JMStV als Zensurregelung werden.

Daher: Wir sollten jetzt erst recht merkwürdig und laut werden!

1 Kommentar:

  1. Ich sehe das weniger als "Protest" denn als Unsicherheit und Selbstschutz. Ich muss, auch wenn ich das mit Sicherheit nicht will, auch überlegen, was ich mit meinem Blog mache. Und mit der Homepage meiner Band. Und mit dem Portal, das sich mit einem offenen Forum u.a. um solche Themen wie Rechtsradikalismus und Rassimus kümmert. Aus "Protest" schließen wäre Luxus.

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